Vielleicht müsse man den neuen Termin im Herbst noch einmal überdenken, sagte Huth, der für den Arbeitskreis Gewerbe und Umwelt schon 13 Mal eine Umweltwoche zusammen mit Stefan Lücke organisiert hat. Auf den Termin im Oktober war der Arbeitskreis nach Absprache mit der Arbeitsgemeinschaft Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL) ausgewichen. Sonst hatten die Gruppen immer im Frühjahr fleißig Müll an den Straßenrändern, Parkplätzen, in öffentlichen Anlagen oder auf Waldwegen gesucht.

Die ANTL hatte den Sinn solcher Aktionen im Frühjahr allerdings in Zweifel gezogen. Unter anderem könnten Bodenbrüter, Amphibien und Wildbienen in dieser Zeit empfindlich gestört werden. Die Naturschützer empfahlen deshalb, den Unrat besser in den Herbstmonaten aufzusammeln.

Viele Vereine und Schülergruppen hätten sich aber offenbar auf den Frühjahrstermin eingestellt, vermutet Huth. Anders kann er sich die fehlende Resonanz in diesem Jahr nicht erklären. Noch im Jahr 2012 waren rund 250 Leute im Einsatz. Alle Schulen hatten sich an der Aktion beteiligt. Im Jahr darauf war die Beteiligung an der Mettinger Umweltwoche ebenfalls sehr hoch. „Vielleicht ist uns die eine oder andere Sammelaktion in diesem Jahr auch nicht gemeldet worden“, räumt Dieter Huth.

Dagegen sprechen aber ebenfalls die Beobachtungen von Michael Knollmann, Bereichsleiter Grün in der Gemeinde Mettingen: „Auf dem Bauhof hat sich kaum jemand gemeldet, wenn Müll abgeholt werden sollte.“ Außerdem habe er diesmal auch keine Schulklassen gesehen, die durch das Köllbachtal zogen, um dort Unrat einzusammeln. Müllsäcke für die Aktion hat wie immer die Gemeinde bereitgestellt. Sie konnten im Bürgerbüro kostenlos abgeholt werden. Aber davon habe ebenfalls kaum jemand Gebrauch gemacht, heißt es aus dem Rathaus.

Lediglich die Studierenden des Comenius-Kollegs nahmen sich diesmal vor allem den Parkplatz bei Agternkamp sowie Teile der Schultenwiese vor. Dabei kam eine beachtliche Menge Müll zusammen, berichtet Schulleiter Thorsten Bahlmann.

Dass die Umweltwoche sinnvoll ist, haben allein die gesammelten Mengen in den vergangenen Jahren gezeigt. Und der Abfall an Wegerändern und in Gebüschen sei in den vergangenen Jahren durchaus mehr geworden, hatte Dieter Huth schon 2012 festgestellt. Außerdem habe ihn an der Aktion immer besonders beeindruckt, dass so viele Jugendliche daran teilgenommen haben. Zudem hat Müllsammeln oft einen lehrreichen Effekt: Wer das einmal gemacht hat, wirft so schnell nichts mehr weg.

Der Arbeitskreis Gewerbe und Umwelt um Dieter Huth und Stefan Lücke will jetzt das Gespräch mit den Vereinen, Schulen und Gruppen suchen. Sie wollen herausfinden, warum die Resonanz so schwach war. Und dann gemeinsam nach einer Lösung suchen.

Quelle: IVZ, 04.11.2014, Oliver Langemeyer

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