Der Tipp-Kick-Tisch in der Mitte des Foyers im Mettinger Comenius-Kolleg war zunächst ein be­liebter Anlaufpunkt für die Studierenden. Dort trafen sie sich für ein kurzes Match mit den Metallkickern, dem eckigen Ball und dem grünen Filz.

Die Tischfußballvariante diente als spiele­rischer Einstieg in ein ernstes Thema: „Fit for Fair“ hieß die Ausstellung, die drei Wochen in Mettingen aufgebaut war und sich mit einem Bereich des Profifußballs beschäftigte, der sonst nicht so ins Ram­penlicht gerückt wird, teilt das Kolleg in einer Presse-Information mit: die Produk­tion von Fußbällen.

Die werden oft von Menschen hergestellt, die dafür nur einen Hungerlohn bekom­men. So erfuhr der Besucher an den Stelltafeln unter anderem, dass jährlich 30 bis 50 Millionen Fußbälle aus Pakistan auf die Spielfelder der Profiligen rollen. Genäht oder geklebt von Menschen, die davon nicht einmal ihre Familien ernähren können.

Auf internationalen Druck sei es immerhin gelungen, ein Abkommen zu schließen, mit dem Ziel, die Kinderarbeit in der Fußballindustrie abzuschaffen. In anderen Bereichen werde jedoch noch immer nicht sehr auf Fairplay geachtet. Das zeige die Ausstellung eindrucksvoll, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Bedingungen der Herstellung wurden ebenso aufgezeigt wie Möglichkeiten, die unmenschlichen Umstände anzugehen.

Letztlich sei deutlich geworden, dass Fußball als Produkt, nicht zwingend die Rote Karte bezüglich des Eine-Welt-Gedankens und des fairen Handels erhalten müsse. Mit ein paar kleinen Änderungen in der Aufstellung könnte schon viel bewirkt werden.

Die Studierenden des Comenius-Kollegs hätten diesen Gedanken-Ball dankbar aufge­nommen. Die Resonanz sei sehr gut gewesen, so das Resümee der Aktion. Neben den vermittelten Fakten habe die Ausstellung letztlich auch die Diskussion über das Thema gefördert und das Bewusstsein geschärft. Das ließ sich mit einem Spielchen auf dem Tipp-Kick-Feld sicherlich gut verbinden.

Original aus der IVZ vom 30.06.2021 von Oliver Langemeyer

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