Mettingen. Bildungsministerin Anja Karliczek besuchte am Freitag das Comeniuskolleg – ganz „privat“. Die Ministerin räumte ein Zeitfenster von zwei Stunden frei, um sich mit den Sorgen, Ängste, Hoffnungen und Gedanken der Studierenden und der Lehrenden auseinander zu setzen.

Die Politikerin, die selbst zwei berufliche Ausbildungen als Bankkaufrau und als Hotelfachfrau mit Ausbildereignung absolviert hat und danach noch ein Studium an der Fernuniversität Hagen als Diplom-Kauffrau abgeschlossen hat, kennt sich mit Weiterbildung gut aus. „Die Zukunft wird geprägt sein von Weiterbildungen und Weiterentwicklung.“, ist sie überzeugt. „Akademische Berufe werden immer mehr praktische Bezüge vorweisen müssen und berufliche Bildung wird digitale Weiterbildungsmodule nach sich ziehen.“, erklärte sie. Und: „Der Fachkräftemangel wird uns noch sehr beschäftigen!“, ist Anja Karliczek überzeugt, denn „wir haben immer mehr Arbeit und immer weniger Menschen, die diese Arbeit erledigen können.“

Sowohl Studierende des Studienkollegs als auch des Weiterbildungskollegs konnten nacheinander mit Frau Karliczek in den Austausch treten. Bei allen Gesprächen prägten ehrliches Interesse und sachliche Diskussion über weite Strecken den Ton, auch wenn den Themen teilweise persönliche Erfahrungen der Beteiligten zugrunde lagen. BAföG und die Belastung in der Corona-Krise waren weitere Schlagworte, die Teil des Austausches waren.

Frau Karliczek sprach außerdem mit allen Gruppen über die Zukunft des Studienkollegs, dessen genaue Ausgestaltung im Moment beraten wird. Die Ministerin war sich sicher, dass „bestehende Strukturen erhalten bleiben“ – Bildung sei gerade in diesen Zeiten der Corona-Krise und des Fachkräftemangels („auch bei den Lehrkräften“) zu wichtig, um nicht jede Ressource zu nutzen, die verfügbar sei. Ob dann jedoch fachliche Veränderungen in der Ausrichtung des Kollegs nötig seien, ließ sie offen. Denn: Bildungspolitik sei ganz klar Ländersache.

Die Studierenden und Lehrenden waren erfreut, die Bildungsministerin an der Schule begrüßt haben zu dürfen – das sei schon etwas Besonderes. Ein Dankesgeschenk der Schulleitung mit Informationen über die Schule und einem Tau-Kreuz, welches von Pater Osmar (ehemaliger Schulleiter des Comenius-Kollegs) gesegnet wurde sowie eine Einladung, nochmals an die Schule zu kommen, rundeten den gelungenen Besuch ab.

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