Dank für die Chance, das Abitur und die Feststellungsprüfung zu erreichen und dadurch weitere Ziele und Träume zu verwirklichen, bestimmte die Entlassungsfeier am Comenius-Kolleg. In der mit Mitstudierenden, Eltern, Partnern und Freunden gefüllten Aula erhielten die 115 Absolventen von ihren Beratungslehrern, Petra Köstler und Klaus Menkhaus für das Studienkolleg und Norbert Middendorf für das Weiterbildungskolleg, und von Kollegleiter Thorsten Bahlmann die begehrten Abschlusszeugnisse. Während im Studienkolleg – die Feststellungsprüfung ermöglicht zusammen mit dem im Heimatland erworbenen Abitur das Studium in Deutschland – mehrere Studierende eine 1,0 erreicht hatten, war dies im Weiterbildungskolleg einzig Martin Knaub, der das Abiturzeugnis mit dieser Note erhielt. Er will jetzt ein Medizinstudium beginnen und wird sich wohl mit seinen 28 Jahren von seinen künftigen Kommilitonen altersmäßig mehr unterscheiden als von seinen Mitstudierenden am Kolleg, aber sicherlich von seiner Ausbildung und Berufserfahrung als Physiotherapeut profitieren können.
Für die Studienkollegiaten hob Barbara Oliveira de Faris vor allem hervor, dass sie nicht nur Fächer wie Mathematik oder Deutsch gelernt hätten, sondern auch Fähigkeiten wie Toleranz und Respekt, dass sie sich also auch als Person weiterentwickelt hätten. Überhaupt zeigte sie eine große Dankbarkeit und Wertschätzung für die Arbeit der Lehrer am Kolleg. Da die Wirkung ihres Tuns nicht absehbar sei – „Ein Lehrer arbeitet für die Ewigkeit.“-, bat sie sie aber auch, weiterhin die Studierenden positiv zu motivieren, denn „wer einen Traum hat, kann alles in dieser Welt erreichen, wenn er es wirklich will.“
Schon zu Beginn der Feier hatte Mirco Czichowski als Semestersprecher des Abiturjahrgangs den Lehrenden für ihre engagierte Arbeit gedankt, dabei aber auch nicht die Personen im Hintergrund vergessen, die erst das Funktionieren der Schule gewährleisten. Besonders wichtig war ihm der besondere Umgang zwischen den Studierenden und den Lehrern, der das Kolleg kennzeichne, nämlich eine „Begegnung auf Augenhöhe“.
Der Leiter des Comenius-Kollegs Thorsten Bahlmann bezog sich in seiner Ansprache auf den Versuch während des letzten Projekttages, einen Begriff zu finden, der das Comenius-Kolleg kennzeichnet. Dabei seien Wörter wie „großartig“, „besonders“ oder „offen“ gefallen. Die seien passend und immer positiv gemeint. Leider gebe es aber auch Erscheinungen, die dieses Bild gefährdeten. So müssten bei etwa 600 Bewerbungen für das kommende Semester im Studienkolleg und nur etwa 100 freien Plätzen Absagen erteilt werden, die natürlich Unmut hervorriefen. Auch sei auf gegebene Noten in Einzelfällen nicht angemessen reagiert worden, sicherlich erklärbar durch den Notendruck z.B. aufgrund des Numerus clausus. Natürlich sei in seiner Sicht das Kolleg eine „tolle Schule“, aber alle müssten dabei mitwirken, dass es so bleibe. Und in diesem Kontext dankte er allen Kollegen und den Beratungslehrern, dass sie sich für das Kolleg, sein inneres Funktionieren und seine öffentliche Wahrnehmung einsetzten.
Sowohl die Studienkollegiaten als auch die Abiturienten überreichten ihren Lehrern als Ausdruck ihrer Dankbarkeit kleine Geschenke. Ebenso erhielten mehrere Absolventen von der Kollegleitung eine besondere Auszeichnung, weil sie sich etwa im Asta engagiert hatten oder bei der Einführungswoche für die Neuankömmlinge.

Text: Gunther Biesewig
Foto: Comenius-Kolleg

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