Positive Fälle in Wohngemeinschaften/PCR-Reihentest am Sonntag auf dem Schulgelände
Das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt hat am Samstagabend für das Mettinger Comenius-Kolleg eine sogenannte Cluster-Quarantäne angeordnet. Das bedeutet, dass sich alle etwa 340 Studierenden sowie das Lehrer-Kollegium bis zum 7 . Mai in häusliche Isolierung begeben müssen. Das bestätigte Schulleiter Thorsten Bahlmann im Gespräch mit unserer Redaktion.
Ausgangspunkt für diese Anordnung sind einige positive Corona-Fälle in Wohngemeinschaften von Studierenden, die das Comenius-Kolleg besuchen. Das Ordnungsamt der Gemeinde Mettingen habe dort einen Zusammenhang zum Kolleg gesehen und das Gesundheitsamt des Kreises Steinfurt informiert, berichtet Bahlmann. Das Ordnungsamt habe die Anzahl der Fälle in den Wohngruppen in Mettingen seit der vergangenen Woche beobachtet, erklärt Bürgermeisterin Christina Rählmann. Am Freitag habe man sich dann entschieden, das Gesundheitsamt einzuschalten. „Es ist nicht auszuschließen, dass das Virus auch in die Schule getragen wurde“, sagt Rählmann.
Das Gesundheitsamt habe daraufhin eine Liste mit den Studierenden und den Positiv-Fällen angefordert und nach Durchsicht die Cluster-Quarantäne angeordnet. „Bei rund fünf Prozent von 340 Personen kann ich das sogar nachvollziehen“, sagt Schulleiter Bahlmann. Er hätte sich aber trotzdem eine differenzierte Quarantäne-Regelung gewünscht. Denn die Corona-Tests nach den Osterferien an der Schule hätten nur vier Fälle ergeben. Darauf habe man umgehend reagiert und auch alle Kontaktpersonen isoliert. Zudem seien stets alle Hygienemaßnahmen eingehalten worden.
Inwieweit das Comenius-Kolleg selbst betroffen ist, soll ein PCR-Reihentest zeigen, der bereits am Sonntagnachmittag startete und am Montagvormittag fortgesetzt wurde. Dafür musste die Schule ab Samstagabend zunächst alle Studierenden informieren, sich am Sonntag zum Test auf dem Schulgelände einzufinden. 260 Tests seien allein am Sonntag vorgenommen worden, sagt Bahlmann. Dass so viele Studierende dem Aufruf umgehend gefolgt seien, spreche für den Zusammenhalt und die Disziplin der Schüler. Bürgermeisterin Rählmann spricht mit Blick auf die Beteiligung ebenfalls von einer guten Quote. Auch das Kollegium habe voll mitgezogen, ergänzt Bahlmann. Zudem lobt der Schulleiter die gute Zusammenarbeit mit dem Kreisgesundheitsamt. Außerdem hätten sich Mitglieder der DLRG-Ortsgruppe Recke spontan bereit erklärt, den Testprozess zu begleiten. Nur so sei es möglich gewesen, die umfangreiche Testreihe in wenigen Stunden auf die Beine zu stellen. Jetzt blicken Schulleitung und Gemeinde gespannt auf das Ergebnis. Erste Resultate sollen am Mittwoch vorliegen. Letztlich müsse das Gesundheitsamt den Flächenabstrich insgesamt bewerten und sich ein Lagebild verschaffen, das sich aus den einzelnen Befunden ergebe. Auf dieser Grundlage werde entschieden, welche Maßnahmen notwendig seien, sagte die Pressesprecherin, des Kreises Steinfurt, Kirsten Weßling, auf Anfrage. Die Schulleitung hofft, dass zumindest die Cluster-Quarantäne vorzeitig beendet werden kann. Bis dahin bietet das Kolleg Distanzunterricht in gewohnter Form an. Eine bei der britischen Variante des Coronavirus übliche dreiwöchige Quarantäne würde den Schulbetrieb empfindlich treffen, erklärt Thorsten Bahlmann. Denn ab Freitag stehen die ersten Abiturprüfungen am Weiterbildungskolleg an. Dort könne man sich wahrscheinlich mit Nachholterminen behelfen. Weitaus kritischer werde es bei den Feststellungsprüfungen am Studienkolleg. Damit können Studierende aus dem Ausland ihre Studienberechtigung an einer deutschen Hochschule erlangen. Wenn sich diese Prüfung aber um ein Jahr verschieben sollte, sei das für viele Studierende tragisch, sagt Bahlmann. Denn sie könnten meist ein zusätzliches Jahr in Deutschland nicht finanzieren.
„Wir versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.“ sagte Schulleiter Thorsten Bahlmann.
Original-Artikel von Oliver Langemeyer (IVZ)
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