Die Form der Agapefeier, des Liebesmahls, als einer Mischung aus Ernst, Heiterkeit, Religiosität und Alltäglichem, hatten sich die drei Neupensionäre zum Abschied gewünscht. Drei Lehrer, die das Comenius-Kolleg in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich geprägt haben, auch im franziskanischen Geiste, betonte Schulleiter Pater Osmar Gogolok, der auch für den Schulträger, die nordostbrasilianischen Franziskaner dankte.

Mit kleinen Geschenken verabschiedeten Peter Donnermeyer, Gerborg Meister und Bernd Lobgesang als Lehrerrat die drei in eine aktive Zukunft. Dr. Hubertus Rescher schloss sich für die Mitarbeiter-Vertretung mit heiteren Dönekes an, die zeigten, wie bei ihm aus Kollegialität Freundschaft zu den dreien wurde. Viel Beifall erhielten die Vertreter der Studierenden für ihre phantasievollen Abschiedsgeschenke: Kuchen zur Vererbungslehre für den Biologen und Philosophen Dünckmann, personifizierter Tetraeder für den Mathematiker und Chemiker Weck und mit besonderm Beifall bedacht einen von Miriam Finke in lateinischer Sprache vorgetragenen Dank für das Sprachgenie Juarez Barreira. Der ployglotte Brasilianer unterrichtete u.a. Latein und Portugiesisch am Kolleg.

Für die ehemaligen Studierenden war Daniel Jans-Wenstrup aus Neuenkirchen-Vörden angereist, um mit dem Akkordeon aufzuspielen, u.a. auch Dietrich Bonnhoeffers schöne Worte von der täglichen Geborgenheit in Gott. Dies war gleichzeitig Tischgebet für eine reiche Agapetafel – jeder hatte etwas beigesteuert – im Foyer des Comenius-Kollegs.
Juarez Barreira wird mit Ehefrau Marlies zunächst für einige Monate in seine nordostbrasilianische Heimatstadt Fortaleza reisen. Dann wird für ihn die ehrenamtliche Arbeit im Institut für Brasilienkunde weitergehen. „Denn nur aus bezahlter Arbeit wird verabschiedet“, erklärte Pater Osmar augenzwinkernd. Michael Dünckmann setzt zunächt den montäglichen Philosophiekurs fort, um dann mit Ehefrau Renate im Sommer nach Lübeck und in die schwedische Wahlheimat Västergötland umzuseideln. Bei Dietrich Weck und Ehefrau Ingrid aus Westerkappeln stehen zunächst Verwandtenbesuche an. Dann wird Weck weiter seiner Leidenschaft seit Studienzeiten frönen, zu Fuß Lappland zu durchwandern. Er wählte für seine Zukunft den Spruch: „Wende Dein Gesicht der Sonne zu; Dein Wissen um die Schatten hilft Dir, die Zukunft in klarem Lichte zu sehen.“

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