Jan Gerdemann, von Westfalen ins Rheinland |
Wesentlich kürzer in Mettingen war Jan Gerdemann, der für drei Jahre Mutterschaftsvertretung verpflichtet worden war und deshalb nicht bleiben konnte, obwohl er gern geblieben wäre, wie er in seiner bewegenden Abschiedsrede betonte. Jan, Westfale aus Hagen-Haspe, hatte sich schnell gut eingelebt im Nordzipfel des Landesteils. Sein trockener westfälischer Humor kam ebenso gut an bei Lehrenden und Studierenden wie sein Wissen und Bildung vermittelnder Unterricht in Geschichte und Religion. Nicht nur religiös gebundene junge Menschen interessierten sich für seine Religionsstunden, sondern auch solche, die sich selbst als areligiös bezeichnen. Studienfahrten zu den Gedenkstätten der Emslandlager sollten nicht nur historische Fakten verdeutlichen, sondern auch zeigen, dass Faschismus nicht über Nacht kommt, dass er sich nicht wiederholen darf, dass es dazu des Engagements der Demokraten bedarf. Jan Gerdemann wechselt an ein Gymnasium im Rheinland, nach Rheinbach bei Bonn. Auch Jan sah die Versammlung ungern scheiden.
Reich beschenkt beginnen Peter und Jan nach den Sommerferien die Arbeit an den neuen Wirkungsstätten. Dazu viel Erfolg, Freude und Gottes Segen.
Abschied nahm auch Pastor Otto Ruthenschröer. Er war wegen einer Reise nicht anwesend. So verabschiedete Pater Donatus „Bruder Otto“ nach 35 Jahren Kontroverstheologie in den mehr als verdienten Ruhestand. Seit Gründung des Kollegs hatten er und Pater Donatus in einer in Deutschland wohl einmaligen Form des Religionsunterrichtes als Protestant und Katholik gemeinsam die jeweils fünften Semester unterrichtet und nicht nur Ökumene doziert, sondern vorgelebt und eben manchmal kontrovers erstritten. Pastor Ruthenschröer, Rechtsritter des Johanniterordens, war überaus beliebt wegen seiner profunden Kenntnisse der Theologie, die aber nie den Menschen und seine Wirklichkeit vergaß, und wegen seiner liebenswürdigen Bescheidenheit. Ihm wünschen alle einen guten Ruhestand und noch viele Jahre Wirkens für die Menschen.
Fotos und Text: Hupsy
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