Zum wiederholten Male sprach Denis Goldberg am Donnerstag, auf Einladung der Eine-Welt-Koordinatorin Gerborg Meister, im Comenius-Kolleg vor jungen Erwachsenen von seinen Erfahrungen im Kampf gegen das weiße Apartheidsystem Südafrikas und über die aktuelle politische und soziale Situation.

Denis Goldberg: „Leben! Zu leben ist wundervoll!“

Während Nelson Mandela und andere schwarze Freiheitskämpfer ihre Strafe auf der berüchtigten Gefängnisinsel Robben Island verbüßen mussten, wurde Denis Goldberg im Hochsicherheitsgefängnis von Pretoria interniert, bis er nach 22 Jahren 1985 ins Exil nach London entlassen wurde, von wo aus er die Anti-Apartheid-Bewegung weiter unterstützte. Nach dem Ende der weißen Herrschaft kehrte Goldberg nach Südafrika zurück und arbeitete als Berater im Wasser- und Forstwirtschaftsministerium. 1995 gründete er Community H.E.A.R.T., eine Hilfsorganisation, von der es auch einen deutschen Ableger mit Sitz in Essen gibt und deren Präsident Goldberg noch heute ist. Neben dieser Unterstützung von Selbsthilfeprojekten in den Bereichen Gesundheit, Erziehung und Ausbildung sowie Wiederaufbau-Training in den schwarzen Townships und ehemaligen Homelands macht die Funktion als Aufsichtsrat in verschiedenen Stiftungen einen weiteren Teil der Arbeit Denis Goldbergs aus. Dass der 74-jährige darüber hinaus noch Zeit für Vorträge in Schulen und auf anderen Foren findet, unterstreicht seine ungebrochene Kraft und Lebensfreude.
„Leben! Zu leben ist wundervoll!“ – Diese Worte rief Denis Goldberg seiner Mutter im Gerichtssaal zu, als aufgrund der weltweiten Proteste statt der geforderten Hinrichtung doch „nur“ lebenslänglich ausgesprochen wurde. 
Text: Norbert Middendorf, Fotos: Heinz Schoenke

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