MdB Hemker (links) erneut zu Gast im Kolleg

Unter dem Motto „Brückenschlag – Ausbeutung und Unterdrückung = Terror“ diskutierten gestern der Bundestagsabgeordnete Reinhold Hemker und Studierende des Comenius-Kollegs, der einzigen allgemeinbildenden Schule in Deutschland mit dem Schwerpunkt Dritte Welt/Eine Welt im Fächerkanon, wie Diskussionsleiter Hubertus Rescher betonte. Den Ausgangspunkt für die Diskussion bildete ein Zitat des amerikanischen Außenministers aus dem Jahre 1945, dass der Welt ein dauerhafter Frieden nur dann beschert werden könne, wenn ein Sieg an der Sicherheitsfront zu Freiheit von Furcht und ein Sieg an der wirtschaftlichen und sozialen Front zu Freiheit von Not führe.

Im folgenden führte Hemker zahlreiche Länder an, in denen aufgrund von wirtschaftlicher Not Terror und Gewalt herrschte und auch noch herrscht. Auch Hubertus Rescher plädierte für einen erweiterten Terrorbegriff, der sich nicht nur auf die Anschläge in New York und Washington am 11. September 2001 beschränken solle.

Wichtig sei, so betonte Hemker, mit der Vision zu leben, den anderen, wenn nicht zu lieben, ihn doch zu akzeptieren, das hei?t, mehr Toleranz zu schaffen. Nur durch die Beseitigung des alltäglichen Terrors für Hunderte von Millionen von Menschen wie Hunger, Krankheit, Tod, fehlende Bildung, Ausbeutung und Unterdrückung – so das Fazit der Diskussion – könne der Welt ein dauerharter Frieden beschert werden, wie der amerikanische Außenminister schon vor knapp 60 Jahren den Zusammenhang von nationaler Sicherheit und sozialem Frieden formulierte.

Foto: Anneliese Dieckmann-Nolting, Text: Dietlind Ellerich (Der Text erschien am 16.1.2002 in den Westfälischen Nachrichten)

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