Jetzt nach 40 Jahren dürfen wir auf Jahrzehnte erfolgreicher und innovativer Bildungsarbeit zurückblicken. Das „Dritte-Welt-Seminar“ für die Eingangssemester, zuerst im Bildungshaus in Hopsten, jetzt im „Schultenhof“ der Gemeinde Mettingen, wurde zum Markenzeichen unseres Kollegs. Der ökumenische Religionsunterricht , von der Bischofskonferenz gleich zu Beginn ausdrücklich für unsere jungen Erwachsenen begrüßt, fand persönliche Unterstützung von den evangelischen Mitbrüdern im Amt. Team-Teaching im Religionsunterricht war für alle eine besondere Herausforderung. Meditationsangebote wurden für unsere Mitarbeiter wichtig. Die Agape-Feiern in der Fasten- und Adventszeit stellen einen liturgischen Höhepunkt im Unterrichtalltag dar.
Bevor die Politik das Problem der jungen Aussiedler erfasste, bot das Comenius-Kolleg Vorkurse für Aussiedler an. Deren gute Kenntnisse in Mathematik und Physik ermöglichten nach 6 Semestern oft sehr gute Abitur-Abschlüsse, nicht zuletzt bei jungen hoch motivierten Frauen.
Ausländische Studierende, vor allem aus Lateinamerika brauchen für ihr Studium an einer deutschen Universität ein anerkanntes deutsches Sprachzertifikat. Das Studienkolleg am Comenius-Kolleg wurde 1992 gegründet. Jetzt also auch schon im zwanzigsten Jahr. Studenten aus Afrika und Asien kamen hinzu. Eine farbenfrohe, hoch motivierte Gruppe von Studierenden bereichert seitdem das Kolleg – und Gemeindeleben. Ein intensiver, anregender Kulturaustausch mit unseren westfälischen und niedersächsischen Studierenden begann. Heute sind die 100 ausländischen Studierenden ein integrierter Bestandteil unseres Kollegs mit seinen 400 Lernenden und 35 Lehrenden. Gleichzeitig ist es eines der beiden kirchlichen Studienkollegs in Nordrhein-Westfalen.
Die Treffen unserer ehemaligen Abiturienten in Mettingen nach 20, 25 oder 30 Jahren, deren Gesamtzahl die 2000 schon lange überschritten hat, bestätigen den erfolgreichen pädagogischen Ansatz aus franziskanischer Weltsicht und der Option für Junge Erwachsene in wirtschaftlich und sozial oft schwierigen Situationen. Viele haben hier neue Lebensperspektiven erfahren können, ein von Vertrauen und Hilfsbereitschaft geprägtes Miteinander. Mancher Studierender fand seinen Weg in den kirchlichen Dienst, wenn auch nicht immer gleich als Generalvikar. Viele bezeichnen die Zeit am Comenius-Kolleg als glückliche Zeit in ihrem Leben.
P. Osmar Gogolok, ofm
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