Zuvor hatten als Sprecher des Semesters Ellen Borgmann-Schäper und Florian Tietjen in einer launigen Ansprache die Jahre am Kolleg Revue passieren lassen. Dabei unterließen sie es nicht, auch einige Anekdoten zum Besten zu geben. Natürlich hätten sie bei einer Dublin-Exkursion der Englischkurse intensiv ihre Englischkenntnisse erprobt, während von den sie begleitenden Lehrern nur Deutsch zu hören gewesen sei. Das Geschenk an die Lehrer und Mitarbeiter des Kollegs, eine namentlich gekennzeichnete Tasse, wurde damit begründet, dass es nur so möglich sei, den Asta vor einer Dezimierung seines Vorrats an Kaffeetassen zu bewahren. Denn dauernd würden durstige Herren und Damen des Lehrerkollegiums solche „klauen“. Mit dem Geschenk verbunden war der Dank für die schöne Zeit und die große Geduld, die die Lehrer aufgebracht hätten. Die Kollegleitung erhielt zusätzlich ein Geldgeschenk, damit in den Sommerferien das Franziskusbild am Studienheim repariert werden könne – und der – wahrlich nicht unterbeschäftigte – Hausmeister Wolfgang Eßlage ein neues Projekt habe.
Pater Osmar, der Leiter des Comenius-Kollegs, drückte seine Freude darüber aus, dass diesmal wieder eine recht große Gruppe von Abiturienten das Ziel erreicht habe, zumal etliche Studierende das Kolleg schon vorher mit der Fachhochschulreife verlassen hätten. Und dazu kämen über 40 Zeugnisse über die bestandene Feststellungsprüfung. Alle diese Menschen würden jetzt an die deutschen Hochschulen und Universitäten entlassen. Dabei werde in der Öffentlichkeit manchmal davon gesprochen und geschrieben, dass Bildungsgerechtigkeit Illusion sei. Er stellte dem das Konzept einer ausgleichenden Gerechtigkeit gegenüber, dem sich Comenius-Kolleg und Studienkolleg verpflichtet fühlten. „Aus der franziskanischen Option für die Armen ist hier eine Option für Menschen mit schwierigem Hintergrund geworden. So lassen sich Comenius-Kolleg und Studienkolleg als gerechtigkeitsfördernde Institutionen verstehen.“ Auch in Zukunft wolle das Kolleg auf der Seite derjenigen stehen, die eine – neue – Chance bräuchten. Als Beleg dafür, dass die Abiturienten sich von der franziskanischen Idee im Laufe der Jahre hätten anstecken lassen, verwies er auf die braunen T-Shirts mit dem aufgedruckten Motto. 
Anschließend übereichte er zusammen mit dem Beratungslehrer Norbert Middendorf und der Abiturkoordinatorin Marion Meyring endlich die ersehnten Zeugnisse. Zudem zeichnete er Carina Donnermeyer, Florian Tietjen und Ludwig Mönch-Tegeder für ihr besonderes Engagement im Asta, der Vertretung der Studierenden, und im Eine-Welt-Arbeitskreis aus.


Text: Gunther Biesewig
Foto: H.Schoenke

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