Von 8.10 Uhr bis 12.30 Uhr zogen sich Lehrer und Studierende in die Arbeitsgruppen zurück. 
Die Palette der Themen war sehr breit und vielschichtig. In einigen Gruppen standen Umweltzerstörung und Vertreibung von einheimischen Bevölkerungen klar im Vordergrund. Hier ging es u.a. um die negativen Auswirkungen von Pestiziden in der Landwirtschaft, um Wasservergeudung und Wasserverschmutzung, Machenschaften von Lebensmittelkonzernen, C02-Ausstoß durch die Nahrungsmittelproduktion, die immer mehr um sich greifenden internationalen Landkäufe (Land Grabbing) oder um Waldzerstörung in Brasilien zur Produktion von noch mehr Soja und Rindfleisch für den Weltmarkt.


Mit den negativen Aspekten befasste sich auch eine weitere Gruppe, die speziell der Frage nachging, warum in Deutschland pro Person jedes Jahr 82 kg Lebensmittel weggeworfen werden, obwohl sie noch essbar gewesen wären. 
Andere Gruppen dagegen betrachteten das Thema Ernährung von seiner positiven Seite: Ein aus Rheinland-Pfalz eingeladener Winzer berichtete darüber, warum er sich vor Jahren entschloss, ökologischen Weinanbau zu betreiben und welche Befriedigung ein naturnah erzeugtes Produkt bei ihm als Produzenten auslöst. Die Produktion von Kinderspielzeug aus Müll, biologisch fair gehandelte Lebensmittel aus aller Welt und fleischfreies Kochen waren die Themen von drei weiteren Teams.


Ab 12.30 Uhr trugen dann die Arbeitsgruppen in der Aula des Comenius-Kollegs ihre Ergebnisse vor. In vielen der kurzen Vorträge legten die Studierenden den Schwerpunkt darauf, dass die Veränderungen bei jedem Einzelnen beginnen müssen, damit eine weltweit gerechtere Lebensmittelproduktion erreicht werden kann. Dazu zählte die Forderung, die eigenen Essgewohnheiten zu verändern und z.B. weniger Fleisch zu essen oder ganz darauf zu verzichten.
Die Veranstaltung endete mit einem gemeinsamen Mittagessen. Die Schulmensa servierte eine Reispfanne mit Gemüse. Erweitert wurde das schmackhafte Mittagessen durch weitere fleischfreie Speisen, die von Schülern und Lehrern entweder mitgebracht worden waren oder die am Vormittag entstanden.


Das UNESCO-Schulnetzwerk organisiert seit 1996 alle zwei Jahre den internationalen Projekttag, der aus einer Solidaritätsaktion am 16. April 1996, zehn Jahre nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl, hervorgegangen ist.


In Deutschland gehören mehr als 200 Schulen diesem Netzwerk an. Zu ihnen gehört im hiesigen Raum neben dem Comenius-Kolleg auch das Graf-Adolf-Gymnasium in Tecklenburg, das am gleichen Tag eine Veranstaltung unter dem Titel „Poverty and Hunger“ ausrichtete. Schülerinnen und Schüler spielten auf Englisch Sitzungen der Vereinten Nationen nach. An dieser Veranstaltung nahmen auch drei Studienkollegiatinnen aus Mettingen teil.

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