Dem Täter auf der Spur 2016

Bei der letzten Exkursion des 6. Semesters vor den Abiturprüfungen ging es am 31.8.16 zur Universität nach Osnabrück, in den Fachbereich Biologie, zum Schülerlabor explain-OS.

Nachdem auch die letzten Teilnehmer endlich mit den üblichen Verspätungen (Gebäude nicht gefunden, noch etwas essen müssen) eingetrudelt waren, konnte Dr. Stefan Walter aus der Abteilung ‚Angewandte Genetik der Mikroorganismen’ mit seinen Einführungen beginnen.

Da sich die Studierenden kurz vor der Reifeprüfung befinden und in ihrer Kollegzeit schon viel Wissen angehäuft haben, konnten sie auf die Fragen von Dr. Walter umfassend und richtig antworten – manchmal jedenfalls.

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Wir begaben uns inhaltlich auf die Spur nach dem Täter eines Gewaltverbrechens. Dazu wiederholte Dr. Walter mit uns zunächst die grundlegenden Kenntnisse über die DNA. Schließlich stand die Frage im Vordergrund, wie es gelingt, einen bestimmten DNA-Abschnitt zu erhalten und diesen zu vervielfältigen.

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Jeweils in Zweiergruppen pipettierten die Studierenden jeweils nach Vorgabe geringe Mengen der notwendigen Materialien (DNA-Template, Nucleotide, hitzestabile Polymerase) in Eppendorf-Gefäße. Diese wurden dann in einen Thermozykler gegeben, der dann mittels PCR (Polymerase-chain-reaction) große Mengen, also Millionen an DNA-Strängen produzierte.

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Aus flüssiger Agarose gossen wir das Gel für die Gelelektrophorese und gaben jeweils gruppenweise Proben (von *Opfer* und *Tatverdächtigen*) in die Geltaschen.

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Da sich die DNA jedes Menschen in spezifisch sich wiederholenden Abschnitten der nicht-codierenden DNA unterscheidet, was erheblichen Einfluss auf die Länge des DNA-Stranges hat, konnten wir später das Ergebnis angefärbt unter UV-Licht beobachten. Dabei gilt, dass lange Stränge nur relativ kurze Strecken durch das Gel zurücklegen und kurze Stränge längere Wanderungswege haben.

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Letztendlich erläuterte Dr. Walter noch, in welchen Bereichen diese gentechnischen Werkzeuge Anwendung finden, seien es Forensik, Vaterschaftsnachweise oder die Diagnose von Erbdefekten. Auch zeigte sich hier die moralisch-ethische Dimension der Arbeit eines Molekularbiologen auf.

Obwohl wir mehrere Stunden im Labor beschäftigt waren, kam keine Müdigkeit auf und alle waren hochkonzentriert bei der Sache.

Das ist vor allem auch der temperamentvollen und humorvollen Art von Dr. Walter zuzuschreiben. Danke dafür!

Text und Fotos: Susanne Böttcher

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